Vom 05. bis 06. April 2024 fand in Wien in der Maria Theresien Kaserne die Kaderfortbildung 2024 des Jägerbataillons Wien 2 (JgBW2) statt, an der 32 Soldaten aus verschiedenen Bundesländern teilnahmen. Die Fortbildung mit dem Motto „Miliz trainiert Miliz“ fand unter der Leitung des erfahrenen Ausbildungsteams Mjr STOCKINGER, Hptm SUPP, Hptm SCHMATZER, Wm MEIXNER, Wm WILKE, Zgf HÖLESIC und Kpl FRITSCHE statt. Das Ziel dieser Fortbildung war es, die Kursteilnehmer sowohl in Waffen- und Schießdienst als auch in Gefechtstechniken auf Ebene Jägergruppe und Jägerzug, praxisnah zu schulen und die Grundlagen der Gefechtstechnik zu vertiefen. Darüber hinaus diente der Lehrgang für jene teilnehmenden Soldaten mit Chargendienstgrad auch als Vorbereitung auf die modulare Unteroffiziersausbildung (modMUOAusb). Die Soldaten erhielten dabei vom erfahrenen Ausbildungsteam wertvolle Informationen, Tipps und Erfahrungsberichte von den einzelnen modMUO- und MO-Kursen sowie zur Kadereignungsprüfung des Heerespersonalamt (HPA) in Wels.
Um sich optimal auf diese Fortbildung vorzubereiten, wurde den Teilnehmern ein zielgerichtetes Vorbereitungs-Paket an ausgewählten Dienstvorschriften zur Verfügung gestellt, um mithilfe des Online-Lernprogramms SitosSix durchgearbeitet zu werden. Dadurch konnten die Soldaten mit einem fundierten Wissensstand in die Kaderfortbildung starten.
Der erste Tag der Fortbildung war einem Vortrag bezüglich der modMUO-Ausbildung und der Eignungsprüfung sowie dem Waffen- und Schießdienst gewidmet. Die Soldaten hatten hierbei die Gelegenheit, ihre Fähigkeiten im Umgang mit dem STG77, dem MG74 und dem PAR 66/79 zu verbessern. Für Soldaten, die aufgrund ihrer Einheit noch gar keine Ausbildung auf diesen Waffen hatten, standen dafür geschulte Ausbildner bereit, die einen möglichst schnellen Einstieg in diese Waffen garantieren konnten. Ein besonderer Fokus lag dabei auf dem Training des U-Teils der Jägergruppe. Grundlagen der Handhabung des MG74 und der Einsatz im Gefecht wurden trainiert. Während der PAR66/79 Ausbildung ging auch der Ausbildner auf die richtige Vorbereitung vor dem Gefecht und die korrekte Handhabung als Richtschütze ein. An diesem ersten Tag absolvierten die Soldaten intensive Übungen, um ihre Fertigkeiten im Umgang mit den Waffen zu festigen. Das Ziel war erreicht, als Soldaten, die noch nie ein MG74 in der Hand gehabt hatten, am Ende des Tages einen Stellungswechsel durchführen konnten und die Ladegriffe (am nächsten Tag ging es mit Knallmunition auch am MG im Gefecht weiter) korrekt durchführten.
Abends versammelte man sich zu einem kurzweiligen Kameradschaftsabend, den der Kommandant Mjr STOCKINGER mit einer motivierenden Tischrede eröffnete. Bei Schnitzel mit Kartoffelsalat und Bier wurden die Kräfte wieder aufgefrischt, um am nächsten Tag gemeinsam in den Gefechtsdienst zu schreiten.
Am zweiten Tag stand also der Gefechtsdienst auf dem Dienstplan. In sehr intensiven Lehr- und Übungseinheiten wurden den Soldaten die Befehlsgebung und wichtige Gefechtstechniken vermittelt. Dies umfasste unter anderem die Einweisung in die Lage und den Auftrag anhand eines Geländesandkastens, die Durchführung mehrere gesicherte Fußmärsche im komplexen Sub-Urbanen Raum, sowie Gruppengefechtsformen und das Überwinden gefährlicher Geländeteile. Am Nachmittag wurden die Zugsgefechtsformen eines Jägerzugs und mehrere Gefechtsaufgaben anhand einer Kampfbahn intensiv geübt. Den Abschluss des Tages bildeten zwei realistische und sehr fordernde Feuerkampfübungen, bei denen die Soldaten in einer Sub-Urbanen und sehr komplexen Umgebung unter Einsatz der gelernten Gefechtstechnik mit geschickt eingesetzten U-Teilen einen unterlegenen Feind in Truppstärke bekämpfen und werfen mussten.
Trotz der körperlichen und geistigen Belastung zeigten sich alle Teilnehmer am Ende der Fortbildung stolz auf ihre Leistungen und beeindruckt von der straffen und gut organisierten Durchführung. Die intensive Auseinandersetzung mit einer Vielzahl von Lehrinhalten sowie die praktischen Kampfsequenzen ermöglichten den Soldaten eine hervorragende Vorbereitung auf zukünftige militärische Ausbildungen und Einsätze. Insbesondere die berufsfreundliche Durchführung von Zweitages-Kaderfortbildungen unter dem Motto „Miliz trainiert Miliz (MtM)“ an einem Freitag und Samstag fand größte Zustimmung mit dem Wunsch auf baldige Fortsetzung.
Wm Herbert MEIXNER