Ihre provokanten Parolen sind schon von weitem zu hören. Rund 30 Vermummte marschieren entschlossen Richtung ORF-Zentrum am Küniglberg. Ihr Ziel: Sie wollen um jeden Preis ins Firmengelände eindringen um den Betrieb zu stören.
Je näher die Demonstranten dem Eingangstor der Rundfunkanstalt kommen, desto mehr heizt sich die Stimmung auf: Aggressive Gesten und Grimassen an den Fensterscheiben. Die vermummten Gestalten in schwarzer Kleidung sind außer sich und zeigen Gewaltbereitschaft. Jetzt sind die Soldaten der 3. Kompanie des Jägerbataillons Wien 2 gefragt. Ihr Auftrag ist es, im Rahmen der Milizübung NETZWERK 17, das ORF-Zentrum zu schützen und den reibungslosen Betrieb zu gewährleisten.
Unterstützung durch Garde
Dann geht alles ganz schnell: Einzelne Randalierer durchbrechen die Sperrkette der Soldaten und versuchen die Mauer neben dem Portier zu überwinden. Vor dem Einfahrtstor des Rundfunksenders spielen sich schon bald nach Eintreffen der Demonstranten bürgerkriegsähnlichen Szenen ab. Da die Versuche, sie mit Worten zur Ruhe zu bringen, gescheitert sind, kommt es zum Handgemenge. Ein Demonstrant nach dem anderen wird zu Boden gebracht und mit Handfesseln versehen.
Showeinlagen am Schutzobjekt
In dieser Übungslage der NETZWERK 17 trainieren die Soldaten des Jägerbataillons Wien 2 den sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz. Sie übernehmen dabei Aufgaben, Rechte und Pflichten der Polizei und sind dazu mit erweiterten Befugnissen ausgestattet.
Fulminantes Ende am vorletzten Tag der NETZWERK 17 ist die dynamische Leistungsschau für Ehrengäste und Journalisten ebenfalls am Gelände des ORF-Zentrums. Dabei demonstrieren die Milizsoldaten das Stellen von verdächtigen Personen durch eine Streife. Als zweite Showeinlage „detoniert“ ein Gepäckstück und „verletzt“ einen Spähtrupp. Daraufhin führt der Sanitätszug die Erstversorgung und den Abtransport durch.
Teamarbeit mit der Polizei
Unter den Ehrengästen sind unter anderem Generalleutnant Franz Reißner, Kommandant der Landstreitkräfte. Reißner betont in seiner Ansprache die Notwendigkeit, das Bundesheer auch in andere Disziplinen der Zivilgesellschaft zu integrieren. Brigadier Wagner, der Militärkommandant von Wien, lobte daraufhin die gute Zusammenarbeit zwischen Bundesheer und Polizei. Abschließend unterstrich Oberst Bernhard Schulyok, Kommandant des Jägerbataillons Wien 2 “Das Netzwerk im Zentrum dieser Übung spannt sich von Soldaten zur Polizei über Unternehmen zu unseren Familien. Unsere Auftrag ist es, dieses Netzwerk zu fördern, zu unterstützen und zu schützen.”