Situationselastitzität ist Trumpf

Auch Teile der Stabskompanie des JgBW2 wurden für den Assistenzeinsatz mobil gemacht. Während ein Feldküchentrupp in Eisenstadt und der MTK eingesetzt wurde, verschlug es Wm Rainer GELBMANN, aus dem Instandsetzungszug, als Kraftfahrer zur Kompanie an die Grenze.

Als das Jägerbataillon Wien 2 teilmobilgemacht wurde, war ich Bestandteil des Instandsetzungstrupps der Stabskompanie, der die 1. Jägerkompanie im Einsatz unterstützen sollte. Nach einer endlosen Zeit des Wartens in der Stellungsstraße verlegten wir zur Einsatzvorbereitung nach Allentsteig. In dieser wurden Waffen- und Schießdienst, Selbstverteidigung, Selbstund Kameradenhilfe und die Rechte und Pflichten während des Einsatzes gelehrt und vertieft. Die Kompanie bestand aus drei Zügen, wobei zwei Züge aus Milizsoldaten und ein Zug aus Kader und Grundwehrdienern des AAB4 gebildet wurden. Als Teil der Kommando- und Versorgungsgruppe war ich aber auch für die Versorgung der Züge zuständig und bildete das Bindeglied zwischen dem Instandsetzungszug des AAB4 und unserer Kompanie. Nach zweieinhalb Wochen verlegten wir dann in den Einsatzraum im Burgenland. Unser Gefechtsstreifen erstreckte sich von Mörbisch bis zum höchsten Punkt im Burgenland, dem Geschriebenstein. Das Kompaniekommando war in Eisenstadt in der Martinkaserne stationiert. Da die Garde einen Instandsetzungstrupp für den Assistenzeinsatz stellte, es aber an Kraftfahrern mangelte, wurde ich kurzerhand als solcher eingesetzt. Unsere Aufgaben waren tagsüber hauptsächlich die Versorgung der Züge mit Verpflegung und sonstigen Versgütern, wie Batterien und Bettwäsche. Das stellte sich als keine leichte Aufgabe heraus da der Einsatzraum sehr groß war. Der Zug in Deutschkreutz war fast 60km vom Kompaniegefechtsstand entfernt. In regelmäßigen Abständen musste natürlich an den Fahrzeugen, vom handelsüblichen Golf bis zum Unimog, der technische Dienst durchgeführt werden. In der Nacht war es dann meine Aufgabe, gemeinsam mit dem Kompaniekommandanten oder seinem Stellvertreter die Beobachtungsposten abzufahren. Dazu musste ich die Zufahrtswege aller Posten kennen. Die Wege waren oft schwer zu finden und teilweise auch sehr schlecht befahrbar. Die Beobachtungsposten änderten sich auch je nach Beurteilung der Lage durch den Einsatzstab des Militärkommandos. Ein Highlight war natürlich der Festakt am Ende des Einsatzes im Arkadenhof des Rathauses mit dem sich die Stadt Wien bei uns bedankte. Durch das enge Zusammenarbeiten mit den Kameraden im Kompaniekommando habe ich viele neue Kontakte innerhalb und außerhalb des Bataillons knüpfen können. Ich konnte persönlich sehr viel aus diesem Einsatz mitnehmen. Man hat gesehen, dass man sich in einer Notsituation auf die Miliz verlassen kann.

Bericht: Wachtmeister Rainer Gelbmann