Dem Kommandanten steht zur Erfüllung von Führungsaufgaben ein Stab zur Verfügung, in dem das notwendige Führungs- und Unterstützungspersonal zusammengefasst ist. Damit Kommandant und Stab zusammenwirken können, müssen klare Aufträge erteilt und die Aufgaben innerhalb des Stabes eindeutig zugeordnet werden. Jeder Angehörige des Stabes ist für die Erfüllung der ihm übertragenen Aufgaben vollinhaltlich verantwortlich und handelt in seinem Zuständigkeitsbereich selbstständig im Sinne des Auftrags. Dies erfordert übergreifendes, proaktives Denken und Handeln sowie die Bereitschaft zur Zusammenarbeit.
Bericht: Major Thomas Baumann (Stv. Kommandant, Leiter Stabsarbeit)
Den Höhepunkt des Ausbildungsjahres 2021 stellte für den Bataillonsstab des Jägerbataillon WIEN 2 ohne Zweifel die Beorderte Waffenübung 2021 dar. Eine derartige Ausbildungsverlegung stellt, nicht nur für ein Milizbataillon, eine entsprechende Herausforderung dar. Bereits im April wurde das Schlüsselpersonal des Bataillonsstabes im Zuge einer Vorbereitenden Waffenübung zusammengezogen. Im Rahmen dieser wurden die Grundlagen für die folgende Beorderte Waffenübung geschaffen. Die Planung des Ausbildungsablaufs, die Erkundung der Ausbildungsräume, Unterkünfte und logistischen Einrichtungen sowie Absprachen mit den wesentlichen Entscheidungsträgern am Truppenübungsplatz Bruckneudorf waren hierbei die vornehmlichen Aufgaben. Ebenso war es notwendig die jeweiligen Grundlagen und Voraussetzungen wie Ausbildungsziele, Verfügbarkeit von Gerät und Kraftfahrzeugen sowie der verfügbaren Ausbildungszeit in Einklang zu bringen.
Im Rahmen der Vorbereitenden Waffenübung konnte somit die Basis für die weitere Beurteilung und Planung geschaffen werden. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass auch zwischen der Vorbereitung und der Durchführung der Übung der Bataillonsstab die weiteren Planungen und die Befehlserstellung durchzuführen hat. Es muss erwähnt werden, dass dies bei den Milizsoldaten meist in ihrer Freizeit erfolgt. In der Vorwoche der Beorderten Waffenübung wurde das Schlüsselpersonal des Bataillonsstabes noch einmal im Rahmen der Vorstaffelung zusammengezogen. Hier wurde das Einrücken der Hauptteile im Detail geplant, Unterkünfte und Gerät vorgestaffelt übernommen sowie auf Änderungen der Grundlagen und Voraussetzungen, sowohl materiell als auch personell, reagiert. Mit dem Einrücken der Hauptteile verlagerte sich das Schwergewicht des Bataillonsstabes auf die Sicherstellung des „Tagesgeschäfts“ sowie das Reagieren auf kurzfristige Lageänderungen und Herausforderungen. Während die Einheiten ihren ersten Ausbildungstag begannen wurde im Bataillonsstab bereits wieder die Rückverlegung beurteilt und geplant. Trotz der personell herausfordernden Situation im Bataillonsstab (Fehl an Fachoffizieren- und unteroffizieren) konnten die Herausforderungen bewältigt werden. Dies ist hauptsächlichen den Mitgliedern des Bataillonsstabes zu danken die durch überdurchschnittliche Motivation und Leistungsbereitschaft die Ausbildung der Einheiten erst ermöglicht haben. Im Rahmen der Vorbereitenden Waffenübung wie auch der Beorderten Waffenübung hat sich gezeigt, dass die im Jägerbataillon WIEN 2 vorhandene Verschränkung zwischen Berufsoffizieren- und unteroffizieren mit Milizoffizieren und –unteroffizieren im Bataillonsstab eine wesentliche Grundlage für die Qualität der Stabsarbeit ist. Berufssoldaten können hierbei durch ihre Erfahrung, ihre Ausbildung sowie dem Verständnis von oft erprobten Abläufen wesentlich beitragen. Dies in Verbindung mit Milizsoldaten, die sich durch hohe Aneignungsmotivation, kreative Lösungen und „Out oft the Box Denken“ auszeichnen, ist wesentlich für die Auftragserfüllung. Die Herausforderung des Arbeitens mit diversen Applikationen (ELAK, PERSIS, LOGIS, …) kann dadurch auch besser gemeistert werden, da nur durch regelmäßiges Benutzen dieser eine Anwendungssicherheit bewirkt werden kann. Zusammenfassend konnte der Bataillonsstab des Jägerbataillon WIEN 2 im Rahmen der Beorderten Waffenübung Sommergewitter 21 die Aufgaben und Aufträge im vollen Umfang und zur Zufriedenheit des Kommandanten erfüllen. Überdurchschnittlich hohe Motivation der Stabsmitglieder sowie die Verschränkung von Berufsoffizierenund unteroffizieren mit Milizoffizieren und –unteroffizieren waren hierbei die wesentlichen Träger der Stabsarbeit. Abschließend möchte ich mich hier noch im Namen des gesamten Bataillonsstabes von unserem stellvertretenden S3, Mjr Michael LECHNER, verabschieden. Er hat in den letzten Jahren ganz wesentlich zur Erhöhung der Qualität der Stabsarbeit im Jägerbataillon WIEN 2 aber auch der Ausbildung beigetragen. In seiner neuen Funktion als stellvertretender Kommandant Jägerbataillon WIEN 1 wünsche ich im viel Erfolg und Soldatenglück.