Vermummte randalieren in der U-Bahn

Sie trommeln von innen an Türen und Fenster, als der U-Bahn-Zug einfährt. Am Bahnsteig warten schon Polizisten und Soldaten auf sie. Noch sind die Türen geschlossen, doch im Inneren der Waggons heizt sich die Stimmung weiter auf: Sprechchöre, aggressive Gesten und Grimassen an den Fensterscheiben. Die vermummten Gestalten in schwarzer Kleidung sind außer sich und zeigen Gewaltbereitschaft.

Soldaten haben sich inzwischen vor jeder Tür der U-Bahn-Garnitur positioniert. Auf Kommando öffnen sie diese und Polizisten dringen blitzschnell in die Waggons ein, um nach und nach einzelne Demonstranten herauszuholen – auch unter Gewaltanwendung. Zuerst werden die Rädelsführer aus dem Wagen geholt, dann werden die Türen sofort wieder geschlossen und am Bahnsteig legen die Polizisten den Randalierern Handschellen an.

Bei dieser Einlage der Milizübung NETZWERK 17 üben Kräfte der Polizei und des Bundesheeres die Zusammenarbeit im Großen Sicherheits- und Räumungsdienst. Kommandanten beider Einsatzorganisationen stimmen ihr Vorgehen dabei aufeinander ab. Schauplatz ist eine U-Bahn-Garage der Wiener Linien in Wien-Simmering.

Sturm auf das ORF-Zentrum

Wenige Stunden später tauchen die rund 30 vermummten Gestalten vor dem Haupteingang des ORF-Zentrums am Küniglberg auf. Ihr Ziel: Sie wollen um jeden Preis ins Firmengelände eindringen und den Betrieb stören. Diesmal steht keine Polizei zur Verfügung, denn in der Übungslage trainieren die Soldaten des Jägerbataillons Wien 2 den sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz. Sie übernehmen dabei Aufgaben der Polizei und sind dazu mit erweiterten Befugnissen ausgestattet.

Vor dem Einfahrtstor des Rundfunksenders spielen sich schon bald nach Eintreffen der Demonstranten bürgerkriegsähnlichen Szenen ab. Da die Versuche, sie mit Worten zur Ruhe zu bringen, gescheitert sind, kommt es zum Handgemenge. Ein Demonstrant nach dem anderen wird zu Boden gebracht und mit Handfesseln versehen.

Da die Lage nur schwer zu bewältigen ist, fordert der Kompaniekommandant als Unterstützung einen Zug der Garde an.

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