Worte des neuen Bataillonskommandanten

Sehr geehrte Damen und Herren, geschätzte Kameraden und Freunde des Jägerbataillons Wien 2!

Mit der Übergabe der Bataillonsfahne durch den Militärkommandanten von Wien, durfte ich am 28. August die Verantwortung als Bataillonskommandant über das Jägerbataillon Wien 2 „Maria Theresia“ übernehmen. Als Absolvent und Ausbildungsverantwortlicher an der Theresianischen Militärakademie erfüllt mich der Traditionsname des Bataillons daher mit Ehrfurcht und höchstem Respekt vor der Gründerin unserer „Alma Mater Theresiana“, die an meiner Dienststelle in beinahe jedem Winkel allgegenwärtig und spürbar ist. Daher habe ich auch einen sehr persönlichen Bezug zu diesem Traditionsnamen. Abgeleitet vom Gründungsauftrag von Kaiserin Maria Theresia an den ersten Akademiekommandanten, „Mach er mir tüchtige Offiziere und rechtschaffene Männer daraus“, konnte ich mich im Rahmen der BWÜ nachhaltig davon überzeugen, dass die Soldatinnen und Soldaten des Jägerbataillons WIEN 2 auf jeden Fall tüchtig und auch rechtschaffend sind, und es erfüllt mich mit Stolz aber auch dem notwendigen Respekt, Bataillonskommandant dieses Verbandes sein zu dürfen. Durch meine langjährigen Erfahrungen und Kontakte mit Milizsoldaten, sei es als Kompaniekommandant, als S3 im damaligen Jägerbataillon 1 als Vorgängertruppenkörper des heutigen JgB BURGENLAND, als Lehrgangskommandant für den Einheitskommandantenkurs für Milizoffiziere und die Seminare „Führen im Einsatz“ in meiner Verwendung im Institut 2 der Militärakademie und meine, erst durch die Kommandoübernahme erloschene Mobeinteilung als stellvertretender Kommandant beim Schwesterbataillon WIEN 1, habe ich die hohe Motivation und Leistungsbereitschaft der Miliz kennengelernt, die mich letztendlich davon überzeugt hat, Führungsverantwortung in der Miliz übernehmen zu wollen. In meiner Funktion als Verantwortlicher für die Einsatzvorbereitung der Milizsoldaten der beiden Wiener Jägerbataillone im Rahmen der Teilmobilmachung im Vorjahr, konnte ich mich einerseits vom Leistungswillen und der Motivation der einberufenen Milizsoldaten überzeugen, andererseits musste ich aber auch Missstände und eine Überforderung des Systems mit dieser, wenn auch erstmals in der Geschichte des Bundesheeres stattgefundenen Situation, zur Kenntnis nehmen. Es ist daher eines meiner Ziele, im Zusammenwirken mit den verantwortlichen Stellen, den bereits begonnenen Weiterentwicklungsprozess im Bereich der Miliz, entsprechend mit zu unterstützen. Im Zuge der Führungsverantwortung bei der Durchführung der 2. Massentestung in der Teststation Stadthalle in Wien durch das JgB WIEN 1 im Jänner diesen Jahres, konnte ich die reibungslose Zusammenarbeit von Milizsoldaten aller Wiener Milizverbände und Einheiten, unter der Bezeichnung „Wiener Miliz“ und den Berufssoldaten und Bediensteten der Garnison WIEN erleben. Ich möchte daher meine Verbindungen zum Schwesterbataillon dahingehend nutzen, um die Zusammenarbeit weiter zu intensivieren und vor allem Synergien zu schaffen. Im Bereich der Ausbildung ist es meine Absicht, in der Stabs- und Kommandantenausbildung, die Führungsfähigkeit und Entscheidungsfreude zu fördern und zu steigern und den Kommandanten die Freude am Führen zu vermitteln. Auch wenn die Einsatzart Schutz die primär zugeordnete Einsatzaufgabe der Miliz ist, möchte ich ergänzend ein Schwergewicht auf die konventionelle Einsatzführung und Gefechtstechniken legen, da ich hier nicht nur bei den Milizverbänden, großen Handlungsbedarf sehe. Wie schnell die Lage eskalieren kann, wurde uns durch den Terroranschlag im November in Wien klar vor Augen geführt. Und, dass die Sicherheitslage, auch in unserer Heimat bzw. in unserem unmittelbaren Umfeld nicht besser wird, können wir täglich in den Medien mitverfolgen. Ein weiteres Steckenpferd von mir ist die Besinnung auf die soldatischen Tugenden und die Weiterentwicklung und Pflege der Kameradschaft. Gerade hier erkenne ich in den letzten Jahren eine Abkehr in der Gesellschaft und daher leider auch im Bundesheer, der ich in meinem Verantwortungsbereich entgegenwirken möchte. Denn genau die innere Haltung und Einstellung, sowie die Kameradschaft sind die Basis für die ordnungsgemäße Auftragserfüllung, vor allem dann, wenn es darum geht, die Komfortzone zu verlassen. Mein Dank an Obst SCHULYOK für das Engagement und den Einsatz als mein Vorgänger, der es mir ermöglicht hat, ein gut aufgestelltes und motiviertes Bataillon übernehmen zu dürfen und die Arbeit auf einem soliden Fundament fortsetzen zu können. Danke an jene Vorgesetzten und Verantwortlichen, die mir diese Kommandantenfunktion zutrauen und mich zum Bataillonskommandanten bestellt haben. Letztendlich aber mein Dank an Sie, geschätzte Kameraden und Soldaten des Bataillons, dass Sie bereit sind, als Milizsoldaten, neben Ihrem Hauptberuf, den Dienst an der Allgemeinheit zu leisten, um gemeinsam mit mir, unserer lebenswerten Heimat, der Republik Österreich und dem österreichischen Volk, zu dienen!

STURM VORWÄRTS!

Oberstleutnant Markus Hornof
Kommandant Jägerbataillon Wien 2 „Maria Theresia“ Oberstleutnant Markus Hornof